Theatergruppe r67
Home > Archiv > Matto regiert

Matto regiert

 

nach dem Roman von Friedrich Glauser
Bühnenfassung von Renato Cavoli
Regie & Bearbeitung: Christof Oswald

Die Theatergruppe r67 (r für Realklasse, aus der die Gründer stammen, 67 für das Gründungsjahr) hält an der Tradition einer abwechslungsreichen Stückwahl fest und spielt nach der turbulenten, temporeichen amerikanischen Farce «Der süsseste Wahnsinn», dem Jubiläumsstück «Sanfranzisko oder e chliini Revolution», dem Wagnis «August: Osage County», welches sich sehr gelohnt hat, dem reinen Frauenstück «8 Frauen», den erfolgreichen Produktionen «En Summernachtstraum» und «Einer flog über das Kuckucksnest» wieder einmal ein Kriminalstück: «Matto regiert» nach dem Roman von Friedrich Glauser
in einer Bühnenfassung von Renato Cavoli. Ein schweizerischer Stoff an dem sicher alle, Mitwirkende und Publikum, ihre Freude haben werden und für Spannung ist natürlich gesorgt.

Zum Stück Direktor Borstli, der mit strenger Hand in seiner psychiatrischen Anstalt das Zepter führt, ist von einem Urlaub wieder zurückgekehrt. Man veranstaltet zu seinen Ehren ein kleines Fest. Am nächsten Morgen ist Direktor Borstli verschwunden. Ausserdem fehlt ein nahmhafter Geldbetrag aus dem Büro des Direktors. Wachtmeister Studer von der Kantonspolizei Bern wird gerufen. Er findet schliesslich den Direktor tot auf. Studer fahndet nach dem Mörder oder der Mörderin. Dabei stösst er auf eine Mauer des Schweigens, was seine Aufgabe nicht gerade leicht macht. Und er trifft auf den Hausgeist, denn hier «regiert Matto»!

Der Autor Friedrich Charles Glauser (* 4. Februar 1896 in Wien, Österreich-Ungarn; † 8. Dezember 1938 in Nervi bei Genua) war ein Schweizer Schriftsteller, dessen Leben geprägt war von Entmündigung, Drogenabhängigkeit und Internierungen in psychiatrischen Anstalten. Trotzdem erlangte er mit seinen Erzählungen und Feuilletons, vor allem jedoch mit seinen fünf Wachtmeister-Studer-Romanen, literarischen Ruhm. Glauser gilt als einer der ersten und zugleich bedeutendsten deutschsprachigen Krimiautoren. Friedrich Glausers Leben war ein Teufelskreis aus Morphiumsucht, Geldnot, Beschaffungskriminalität und endete immer wieder in Kliniken; bis zur nächsten Entlassung, bis zum nächsten Suizidversuch, bis zum nächsten Fluchtversuch. Insgesamt verbrachte er so acht Jahre seines Lebens in Kliniken; dazu erwähnt er 1932 in seiner autobiographischen Erzählung Morphium: «Zufrieden war ich eigentlich immer erst, wenn ich im Gefängnis oder im Irrenhaus war.» Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit arbeitete Glauser zwischenzeitlich als Knecht, Milchausträger, Arbeiter in einer Munitionsfabrik, Buchhändler, Privatlehrer, Heizer, Übersetzer, Kaufmann, Journalist, Fremdenlegionär, Tellerwäscher, Grubenarbeiter, Krankenpfleger, Bibliothekar, Buchbinder, Raumpfleger, Organist, Gärtner und als Selbsternährer auf einem Bauerngut. Er fand seine letzte Ruhestätte auf dem Zürcher Friedhof Manegg.